Rural Refuge

Es passiert nicht oft, dass man auf Landhäuser trifft, die einen authentischen ländlichen Charakter besitzen und gleichzeitig Ausdruck eines elegante und auf natürliche Weise modernen architektonischen Geschmacks (und der Baukunst) sind. Bei diesem sehr schlichten Gebäude inmitten der zauberhaften Landschaft des Val Tidone ist das der Fall: Ein Ort mit natürlicher, zeitloser Eleganz, im Gleichklang mit den ästhetischen Werten, die Teil der DNA von Flexform sind. Und damit der ideale Rahmen, um in einem Spiel der Wahlverwandtschaften die Kollektionen von Flexform zu präsentieren. Die Auftraggeberin ist eine Unternehmerin aus Mailand, die schon seit langem in diesen besonderen Ort verliebt ist, den sie entdeckte, als sie Freunde in der Gegend besuchte.
Zu Anfang beabsichtigte sie, ein Gehöft oder eine Haus zu kaufen. Aber nachdem sie eine Zeit lang erfolglos nach einem geeigneten Gebäude gesucht hatte, änderte sie ihre Meinung: Wenn es nichts gab, was ihr gefiel, war es besser, das Haus selbst zu bauen. Ganz nach ihrem Geschmack und ihren Wünschen. Beauftragt wurde der niederländische Architekt Geert Koster mit Studio in Mailand, der bereits einige Häuser in der Gegend entworfen hatte, die die Auftraggeberin besonders interessant fand. Zunächst wurde überlegt, Fertigbauelemente zu verwenden, aber diese Idee wurde zu Gunsten der traditionellen Methoden schnell verworfen, die eine bessere Energieeffizienz garantierten (was die Kundin ausdrücklich wünschte), ohne die Baukosten zu erhöhen. Das gesamte Projekt steht im Zeichen der Nachhaltigkeit, von der Ausrichtung des Gebäudes, um die Sonneneinstrahlung zu optimieren, bis zu den gewählten Baustoffen und der geothermischen Heizungs- und Klimaanlage. 
Die Form ist eine Neuinterpretation eines Archetypen dieser ländlichen Gegend: der Stall. Ein langgezogener, nackter Quader, eine destillierte Version eines heimischen Elements der Landschaft.
Das Haus ist mit natürlichem Lärchenholz verkleidet, das keine Instandhaltung erfordert und mit zunehmenden Alter eine schöne graue Farbe annimmt, die mit der Umgebung verschmilzt. Auch die Fenster und Türen, die komplett bündig sind, verschwinden in der Fassade, wenn sie geschlossen sind. Der Dachstuhl aus Holz ist mit gewellten Platten aus natürlichen Materialien gedeckt.
"Das einstöckige Haus ist in einen Wohnbereich und einen Schlafbereich untersteilt, die durch die zentrale Achse beider Bereiche immer miteinander verbunden bleiben", erklärt Koster. "Im zentralen Bereich mit Kamin befinden sich die große Küche und der Essbereich, der auf eine teilweise überdachte Terrasse geht. Das Wohnzimmer hat große Fensterfronten mit Blick auf das Tal und ein Sprossenfenster, das die Natur wie ein Bild einrahmt. Alle vier Schlafzimmer verfügen über ein eigenes Bad und deckenhohe Fenstertüren, durch die man direkt in den Garten gelangt. Die Oberflächen im Haus schaffen mit ihren natürlichen Materialien einen schlichten, nüchternen und minimalistischen Raum, der an eine Kunstgalerie erinnert." Die Böden sind aus Beton mit einer Oberfläche aus Quarz-Beton, der große Platten bildet, die Steinen ähneln, die auch den Bodenbelag der Terrasse bilden, einer Plattform, die über dem Boden zu schweben scheint. Der Boden im Eingangsbereich hat einen Belag aus Fliesen aus natürlichem, handbemalten Lavastein des Ätna. Die Innenwände und die Decken sind mit einer Temperafarbe aus weißem Kalk gestrichen. Die Durchgänge, die die Räume miteinander verbinden, sind langgezogen und tragen zu der Atmosphäre minimalistischer Monumentalität bei, die in den Innenräumen herrscht. Die Küche nach Maß wurde aus Altholz gebaut. Mit der Gestaltung des Gartens wurde Antonio Perazzi beauftragt, ein brillanter Landschaftsarchitekt, der einen wilden Garten geschaffen hat, mit Kiesflächen, Rasen, "Pionierpflanzen", "rastlosen" Pflanzen und Stauden. Ein Ort, an dem man sich entspannt, kocht und mit Freunden unterhält.
 Eine wahr gewordene Utopie.