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In einem kleinen Winkel im venetischen Hinterland, wo der ländliche Charme noch intakt ist, wurde dieses moderne Projekt realisiert, das in kontinuierlichem Dialog mit der Natur steht.

Der Fluss Meolo fließt durch das Hinterland in der Nähe von Treviso mit seinen charakteristischen Gehöften und Bauernhöfen. Wie das Gebäude, das Maurizio Guizzo geerbt hat, der aus dieser Region stammt, aber seinen Lebensmittelpunkt weit entfernt in Genf hat. Die Gelegenheit für einen Wendepunkt in seinem Leben. "Vor fünfundzwanzig Jahren habe ich ein Grafik Design Studio gegründet, aber ich habe mir immer vorgenommen, dass ich irgendwann damit aufhöre und mein Leben komplett neu gestalte", erinnert er sich heute. Gemeinsam mit seiner Frau Paola Gherardelli hat er also das Projekt in Angriff genommen, diesen Zipfel Land, der fast wie eine kleine Insel auf allen Seiten vom Wasser umspült ist, wieder bewohnbar zu machen.
Das Gebäude aus den 70er Jahren war in einem sehr schlechten Zustand. Das Ehepaar beschloss daher, einen radikalen Weg zu gehen, das Gebäude (das nicht unter Denkmalschutz stand) abzureißen und ein neues Haus zu bauen. An dem Projekt war auch ein Freund beteiligt, der Architekt Silvio Stefani, Inhaber des Studio Metamorphosi104, der nicht nur in der Gegend arbeitet, sondern auch der Nachbar des Ehepaars ist. "Wir hatten bereits seit längerem seine Arbeit verfolgt und uns gefällt sein Ansatz: eine warme Architektur und die intelligente Verwendung von natürlichen Materialien und Farben." Die Bauarbeiten haben sich über drei Jahr hingezogen, in denen Guizzo noch in Genf war und seine Frau bereits nach Venetien gezogen war, um den kreativen Prozess im Einklang mit dem Architekten zu verfolgen und anzuleiten. Der Ausgangspunkt war der Schutz der Landschaft in diesem intakt gebliebenen Hinterland. Das Haus wurde unter Wahrung des Kanons der lokalen Architektur gebaut: "Wir wollten ein Gebäude schaffen, das mit seinen Maßen und Proportionen an ein antikes venetisches Bauernhaus erinnert. Alle, die hier vorbeikommen, sollten denken, dass es das auch tatsächlich ist", erzählt Guizzo.
Dieses Streben nach Authentizität war einer der Gründe, warum Flexform dieses Haus ausgewählt hat, um dort einige Möbel aus seiner Kollektion aufzustellen (die den Hausbesitzern sehr gut gefallen haben).
Das Haus setzt sich aus zwei rechteckigen Gebäuden zusammen, die L-förmig angeordnet sind: Das zweistöckige Hauptgebäude ist das eigentliche Haus, im einstöckigen Nebengebäude sind die Technikräume, die Gästezimmer und die Garage mit Lager untergebracht. Das Satteldach wurde mit Dachziegeln gedeckt, die vom abgerissenen Gebäude stammen, und wie zur damaligen Zeit üblich gibt es keine Dachrinnen. Die "Gebäudehülle" ist aus Hanf-Kalk ("wir haben uns für ein natürliches Material entschieden, das zwar teuer ist, uns aber gut gefällt", erklären die Hausbesitzer), eine 40 cm dicke Schicht, die Feuchtigkeit, Wärme und Kälte reguliert. Für alle Decken und einige Wände wurde das Bauholz des abgerissenen Gebäudes verwendet, die Küche und die Bäder haben eine Betonkonstruktion und wurde direkt vor Ort gebaut.
Das Herzstück des Hauses ist der große, bis zum Dach offene Wohnbereich, in dem große Fensterfronten mit Rahmen aus lackiertem Metall, die für maximale Transparenz garantieren, und mit Pivot-Türen die Kommunikation des Innenraums mit dem Außenbereich herstellen. Im Sommer findet das Leben im Garten statt, in der kalten Jahreszeit im Haus am Esstisch oder vor dem Kamin, der sich in einer Wand befindet, die mit vom Feuer geschwärzten Holzbrettern verkleidet ist. Und nachts verwandelt sich das Haus und das Ambiente wird gemütlicher, während es von außen betrachtet wie eine Art Laterna magica wirkt. Die vier Schlafzimmer, jedes davon mit eigenem Bad, sind etwas kleiner, aber die Beziehung zur Landschaft bleibt auch hier das zentrale Element. Für ihren neuen Lebensabschnitt haben die Hausbesitzer noch keine genauen Pläne, aber dafür viele Wünsche: Sie möchten ihr Zuhause zu einer Location für Events machen und eine Saison mit Jazz-Konzerten veranstalten. Eine Welt, in der Kultur und das Landleben im Einklang stehen: "Unsere ausgesprochen lebhaften Hühner sind sogar zu Protagonisten beim Shooting für diese Seiten geworden, da sie neugierig sind und ständig sehen wollten, was hier passiert", erinnert sich Paola Gherardelli. "Sie sind rebellisch und laut. Aber wir freuen uns, dass sie hier sind", gesteht sie. Zurück zur Natur. Mit einem Lächeln im Gesicht.

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