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Soft Concrete

Ein Spiel aus horizontalen Linien und kaum wahrnehmbaren industriellen Materialien charakterisiert eine neue Lebensweise außerhalb der Stadt. Ein neues familiäres Konzept in einer Atmosphäre der Intimität und Privacy.

Eine vom Menschen gezähmte Naturlandschaft, ein Land, in dem die Farben in den Himmel der Lombardei übergehen und wo der Himmel von Zeit zu Zeit dieses nicht greifbare Grau annimmt, das am Horizont mit der Straße verschmilzt. Aber nicht in allen Jahreszeiten, hier ändern sich die Farben von Monat zu Monat und sind nie so neutral, wie manche annehmen. Tatsächlich ist der Graufaktor eine Eigenschaft, die einen geheimnisvollen Schleier über die Po-Ebene legt. Denn dieser auf den ersten Blick so bescheidene neutrale Farbton ist in Wirklichkeit eine Welt unendlich vieler, feiner Farbtöne, die sich zwischen den beiden Endpunkten verbergen: dem Weiß und Schwarz. Ein Gleichgewicht, das in diesem, vom Architekten Marco Ortalli entworfenen Einfamilienhaus lebendig zu sein scheint, in dem die materischen Pinselstriche des Zements der Protagonist sind, gemeinsam mit der Landschaft des Naturparks Brughiera Briantea, der von großem naturkundlichem Interesse und nur wenige Kilometer von Mailand entfernt ist. Der Sichtbeton wird zu einer authentischen Stimme des Projekts und zu einem Instrument, das von der Geschichte des Gebäudes erzählt und über die momentane Mood hinausgeht. Er ist das spürbare Zeichen der unaufhaltsamen Verbindung von Technik und Ästhetik, kreativer Erkundung und Gesamtbild, eine Forschungsarbeit, die die Leidenschaft weckt, die rohe und natürliche Schönheit dieses Materials einzufangen und es in ein aussagekräftiges Statement zu verwandeln. Wenn dazu noch die Horizontalität der Konstruktion kommt, die durch die großen strategischen Öffnungen orchestriert wird, und die Ausrichtung nach Ost-West, die einen optimalen Tageslichteinfall und einen Panoramablick ins Grüne gewährleistet, wird deutlich, dass sich die Qualität der Intimität in der auf das Wesentliche beschränkten Gestaltung verbirgt.

Zu verdanken ist das dem Sichtbeton, der als Baustoff zu einem ausdrucksstarken Mittel in den gemeinschaftlich genutzten Bereichen wird, wie der große Open Space mit Wohnzimmer, Küche, Esszimmer und Arbeitszimmer, in dem auch der geschliffene Boden eine Einheit mit den Wänden bildet.

Die leicht geneigte Decke mit ihrer Verkleidung aus Kastanienholz verleiht der Atmosphäre Wärme und mildert den industriellen Charakter des Raums.

Das Licht fällt durch das große Wohnzimmerfenster in den Raum, das den Blick auf die Heidelandschaft freigibt, die ihr Aussehen im Laufe der Jahreszeiten ändert und dem Beobachter immer neue landschaftliche Szenarien bietet. Das Haus ist durch ein Spiel der Öffnungen geprägt, die mit großer Sorgfalt vom Architekten gestaltet wurden: Kleine Fenster auf der Straßenseite, um das Haus vor Lärm und indiskreten Blicke zu schützen, und große Fenster zum Garten, durch die der Blick bis zum Horizont schweifen kann. Der Raum ist perfekt ausgewogen und an den Alltagsrhythmus der Familie angepasst. Auf der einen Seite befindet sich der Living-Bereich mit Küche, auf der anderen der private Bereich mit den Schlafzimmern, den Bädern und der Waschküche. Die beiden separaten Bereiche sprechen unterschiedliche Sprachen, die offensichtlich werden, betrachtet man den intimeren Schlafbereich, der mit seiner entspannten Atmosphäre mehr Komfort bietet. Hier vermischt sich das Design mit dem für die Wände verwendeten Putz, dem Parkettboden aus Kastanienholz, das hier am Boden verlegt ist und einen auf den Kopf gestellten Kontrast zum Wohnzimmer mit seiner Holzdecke bildet, und den niedrigeren Decken, die zu einem perfekt orchestrierten Detail werden, das die Privatsphäre dieses Bereichs unterstreicht. Zwei Welten, die sich zu einem einzigen Zweck miteinander verbinden: Das Schaffen eines unbeschwerten Ambientes, das auf die Bedürfnisse einer jungen Familie und ihrer Tochter zugeschnitten ist, die sich dazu entschlossen haben, der hektischen Stadt den Rücken zu kehren. Ein Haus, das auch ein Lebensprojekt ist und bei dem die Landschaft, von der es umgeben ist, zum Komplizen dieser Intimität wird.

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