Classic revisited
In Mailand wurde eine Wohnung mit Terrasse in einem Gebäude von Anfang des 20. Jahrhunderts mit einem Projekt und stilistischen Entscheidungen renoviert, die ihm seine Geschichte zurückgegeben und den Bezug der Wohnung zur Gegenwart hergestellt haben.
Der erste Schritt war der Kauf der ungefähr 140 m2 großen Immobilie im ersten Stock eines geschichtsträchtigen Gebäudes. Eigentlich war der Hausbesitzer auf der Suche nach einer Wohnung in einem höheren Stockwerk, aber die 50 m2 große Terrasse hat ihn dazu bewogen, seine Meinung zu ändern. Die restliche Wohnung entsprach mit ihrem quadratischen, symmetrischen Grundriss und den beiden Außenwänden seinen Vorstellungen. Bei einer Renovierung im Jahr 1972 wurden alle Spuren des Novecento eliminiert. Es war deshalb eine Überraschung, als hinter einer abgehängten Decke alle Originaldekorationen der Epoche gefunden wurden. Alles wurde daher abgerissen, einschließlich der abgehängten Decken, und das Haus wurde befreit, sodass seine Geschichte wieder ans Tageslicht kam. Das war der Ausgangspunkt für eine Neugestaltung der Räume, die der Wohnung einen sehr modernen Grundriss verliehen haben.
Die zwei Durchgänge, durch die die Räume betreten werden können, sind eine der Konstanten dieses Projekts und ausdrücklich vom Hausherrn gewünscht. Dadurch hat eine Wohnstruktur Gestalt angenommen, die durch ihre fließenden und ungewöhnlichen Verbindungen charakterisiert ist und bei der nur die Badezimmer über einen einzigen Zugang beziehungsweise Ausgang verfügen. So kann man durch das geräumige Esszimmer mit freskengeschmückten Decken und auffälligen Kronleuchtern schlendern, das direkt in das Schlafzimmer übergeht, in dem das Bett Lifesteel steht und sich eine kleine Leseecke befindet, um dann übergangslos in die Küche mit Stahlboden zu gelangen, in der die Stühle Moka stehen und die in das Wohnzimmer führt, wobei alle Räume ein offenes und frei gestaltetes Ambiente bilden.
Die Decke im Living-Bereich zeichnet sich durch ihren spektakulären Effekt aus. Die Deckenbalken sind schwarz gestrichen und um den Raum mit Licht zu erfüllen, wurde eine Messingplatte mit keinen Löchern und Hintergrundbeleuchtung an der Decke angebracht, die die Raumhöhe verdoppelt. Protagonisten der Einrichtung sind die Sofas Perry Up und Guscio, die beide von Antonio Citterio entworfen wurden. Das gesamte Projekt ist in warmen und neutralen Farben gehalten. Auch die Originalwände waren dekoriert, wie aus einer späteren Prüfung hervorgeht. Aber der Hausbesitzer wollte schnell einziehen und die Restaurierung der Dekorationen hätte deutlich mehr Zeit in Anspruch genommen, als veranschlagt worden war.
Die Entscheidung fiel deshalb auf Gipskartonplatten, die mit einer leichten Unterkonstruktion angebracht worden sind, um die Fresken eventuell zu einem späteren Zeitpunkt zu restaurieren. Es gibt viele verspiegelte Oberflächen: Auf ihre ganz eigenen Weise sind es ebenfalls "Türen", die den Raum vervielfachen und eine weitere visuelle Durchgängigkeit der verschiedenen Räumlichkeiten schaffen.
Vom Living-Bereich aus gelangt man auf die große Terrasse, die dem Ambiente eine luftige Weite verleiht und das Gebäude an der Straße mit einem weiteren, intern gelegenen Gebäude verbindet. Die Terrasse mit ihrem üppigen Pflanzenbestand gehört exklusiv zur Wohnung und wird im Sommer als Esszimmer im Freien genutzt, wo die Mahlzeiten auf den bequemen Stühlen Moka Outdoor am Tisch Fly Outdoor eingenommen werden. Daneben befindet sich eine Sitzecke mit dem Sessel Alison. Über die Terrasse gelangt man in einen weiteren Raum im zweiten Gebäude, das zu dem Gebäudekomplex gehört, den der Hausbesitzer als Sportstudio verwendet.